Seelotsen aus 24 Nationen beim EMPA in Antwerpen

  • Seelotsen aus 24 Nationen beim EMPA General Meeting in Antwerpen

Seelotsen aus 24 Nationen beim EMPA General Meeting in Antwerpen

Hamburg | 12.05.2022

Am vergangenen Wochenende hielten die in der European Maritime Pilots Association (EMPA) organisierten Vertreter der Seelotsen aus 24 Nationen ihr General Meeting in Antwerpen ab.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde auf die Situation der Lotsenkollegen in der Ukraine eingegangen, zu denen die EMPA jederzeit Kontakt hält. Aufgrund der langjährigen Freundschaften konnte hier auch bereits konkrete Hilfe geleistet werden.

In einer Schweigeminute gedachte man vor allem der vermissten Kollegen in Mariupol, zu denen seit mehreren Wochen kein Kontakt mehr besteht und deren Schicksal derzeit nicht bekannt ist.

 

Kernthema des diesjährigen Treffens war die Klimakrise, das „European Green Deal“ Paket der EU-Kommission und das Thema Cyber Security im maritimen Bereich. Hochkarätige Sprecher waren hierzu eingeladen. So referierte beispielsweise der international renommierte Ozeanologe und Klimaforscher, Herr Professor Stefan Rahmstorf über den aktuellen Stand des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die Küsten und den maritimen Bereich.

Der ehemalige deutsche Verkehrsminister und jetzige Koordinator des europäischen Projektes „Motorways oft he Seas“ (Meeresautobahn), Herr Prof. Kurt Bodewig, berichtete über die Bestrebungen der europäischen Union, mehr Güter von der Straße auf die Wasserwege zu verlagern. Auch die Direktorin der EMSA (European Maritime Safety Agency) Frau Maja Kostelac hielt einen interessanten Vortrag über Nachhaltigkeit und Verkehrssicherheit mit der Kernaussage: There is no sustainibility without safety and security – Triple S

Eingeladene Vertreter der Industrie berichteten über Möglichkeiten zum Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe, die Lotsen selbst präsentierten eine Aufstellung aller ihrerseits bereits erfolgten und weiter geplanten Maßnahmen zum Kampf gegen den Klimawandel. Der Vortrag des APICA (Port of Antwerp) Vertreters zeichnete ein zukunftsorientiertes Bild eines digital aufgerüsteten Hafens.

Er betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit von Cyber security, aber auch der Cyber Resilience, also des Überstehens eines nicht zu verhindernden Angriffs. Ein wichtiger Baustein dieser Cyber Resilience sei auch der Lotse auf der Brücke, der durch seine Ausbildung und Erfahrung auch im Falle eines Cyber Angriffs die Sicherheit im Schiffsverkehr in und im Zulauf zu den Häfen jederzeit gewährleisten könne, so Kapitän Erik Dalege, Präsident der EMPA und Vorsitzender der Bundeslotsenkammer.

Er zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen des zweitägigen Treffens:

Wir als europäische Lotsen haben gezeigt, dass wir Willens und in der Lage sind, unseren Beitrag  zum „European Green Deal“ Paket der EU-Kommission zu leisten.

Wir stehen durch unseren europaweit anerkannten Status als Teil der Daseinsvorsorge für Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt.